Mauerseglernachwuchs braucht unsere Hilfe

Mauerseglernachwuchs braucht unsere Hilfe
Helfen Sie den Mauerseglern zu überleben: hohe Temperaturen töten deren Nachwuchs - Foto: JPH
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Wilfried Brauns vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) berichtete von einem Problem des tierischen Nachwuchses, das nur bei großer Hitze auftaucht – und uns bisher kaum bewusst war. Jetzt brauchen die jungen Mauersegler unsere Hilfe.

„Ich habe in den letzten Tagen zahlreiche Anrufe besorgter Mitbewohner erhalten, die geschwächte junge und flugunfähige Mauersegler gefunden haben“, so umreißt Brauns das Problem. Denn Mauersegler wie auch Schwalben brüten an Gebäuden und leiden deshalb besonders unter den hohen Temperaturen dieser Tage und ihren Folgen. Die Temperatur im Brutraum steigt auf ein selbst für die im Nest lebenden Jungen unerträgliches Niveau von teilweise über 100 Grad an, so Brauns Die Jungvögel stürzen sich deshalb selbst aus den heißen Nestern. „Wer den Sturz aus dem hohen Nest überlebt, dem droht der Tod durch verhungern. Sie genießen, im Gegensatz zu anderen Vogelarten, am Boden keine elterliche Fürsorge mehr, wenn sie das Nest verlassen haben“, so Brauns weiter. Denn Mauersegler machen fast alle Tätigkeiten im Flug und sind auf dem Boden ganz selten anzutreffen; und sind dort meistens unbeholfen. Deshalb füttern die Eltern die Jungen dort auch nicht, wie andere Arten es tun.

„Wer den jungen Mauerseglern helfen möchte, sollte dabei folgendes beachten“, sagt Brauns. „Setzen sie den Jungvogel in einen mit Küchenpapier abgepolsterten aber nicht zu großen, dunklen Pappkarton mit Luftschlitzen. Verschließen sie ihn und stellen sie ihn an einen kühlen, ruhigen Ort. Vogelkäfige und andere Behälter sind nicht geeignet. Alle zwei Stunden muss der Schnabel mit einen Tropfen Wasser benetzt werden. Nicht in den Schnabel eingeben, da sie sonst ersticken können.“

Die Fütterung ist sehr schwierig und gehört eigentlich in die Hände von Experten. Aufgrund der aktuellen Notstandssituation mit den Temperaturen kann man es auch selbst versuchen, denn es ist oft die einzige Chance für die Jungen. Geeignete Futtertiere findet man im Zoofachhandel, bewährt haben sich kleine Heimchen und Grillen. Die Tiere fressen aber nicht selbstständig aus der Futterschale, sodass eine Zwangsernährung unumgänglich ist, die etwa stündlich erfolgen sollte.

Der Kimawandel schlägt auch beim Natur- und Artenschutz unerbittlich zu. Die Unwetterkapriolen nehmen merklich zu und kommen in immer kürzerer Zeit – und betreffen dann auch die Tiere.

Doch auch alle anderen Tiere auf dem Boden und in der Luft benötigen weiterhin unsere Hilfe. Stellen sie Tränken auf, denn viele natürliche Wasserstellen sind ausgetrocknet, und füllen Sie diese regelmäßig, da sich die Tiere an Ihre Wasserstellen gewöhnen und erinnern.

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