Region Hannover bringt NKTW nach Lehrte/Sehnde – CDU/FDP sieht weiter Versorgungslücke


Die Region Hannover will auch in Zukunft die rettungsdienstliche Versorgung nach eigenen Angaben auf hohem Niveau gewährleisten und flexibel auf die Bedürfnisse der Bevölkerung reagieren. Ab heute wird im Versorgungsbereich Lehrte/Sehnde ein zusätzlicher Notfallkrankenwagen (NKTW) in Dienst gestellt. Diese Maßnahme wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) entwickelt, um die rettungsdienstlichen Leistungen in der Region weiter zu verbessern. Dies auch mit Blick auf den Wegfall des Krankenhauses Lehrte. Deshalb wird der NKTW auch in Lehrte stationiert.
Die Ausstattung
Im Versorgungsbereich Lehrte/Sehnde sind vier RTW, ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) und ein Krankentransportwagen (KTW) im Einsatz. Der neue NKTW ist mit zwei Rettungssanitäterinnen besetzt, von denen mindestens eine Person über eine zusätzliche Fortbildung und Einsatzerfahrung verfügt. Im Vergleich dazu ist ein RTW mit einem Notfallsanitäter und einem Rettungssanitäter besetzt.
Ziel der Erweiterung ist es, die Vielzahl an niederschwelligen Notfällen effizient zu bewältigen und die Rettungswagen (RTW) mit diesen Einsätzen zu entlasten, sodass diese für Einsätze mit lebensbedrohlich Erkrankten oder Verletzten zur Verfügung stehen. Durch die gezielte Nutzung des NKTW, der speziell auf die Bedürfnisse bei weniger komplexen Einsätzen ausgerichtet ist, soll die Versorgungssicherheit im Versorgungsbereich Lehrte/Sehnde gestärkt werden.
Bestehende Versorgungslücke im Osten der Region
Zwar begrüßt die CDU/FDP-Gruppe in der Regionsversammlung die Stationierung des NKTW im Raum des ehemaligen Krankenhauses Lehrte, doch sieht sie es lediglich als einen ersten Schritt zu einer ausreichenden Rettungs- und Krankenhausversorgung im Ostbereich mit Sehnde, Lehrte und Uetze. „Gerade vor dem Hintergrund deutlich gestiegener Einsatzzahlen und längerer Transportwege ist jede Entlastung der Rettungskräfte dringend geboten. Daher unterstützen wir ausdrücklich das Ziel, die Einsatzkräfte durch den zusätzlichen Wagen zu unterstützen und so die Versorgungssicherheit zu erhöhen“, erklärt Bernward Schlossarek, Vorsitzender der Gruppe CDU/FDP.
Allerdings macht die Gruppe auch deutlich, dass diese Maßnahme strukturelle Probleme nicht löst. Die Zahl der Notfalltransporte aus dem Einsatzbereich in entfernte Kliniken – etwa nach Peine oder noch weiter – ist massiv gestiegen.
„Ein zusätzlicher Krankenwagen ersetzt kein Krankenhaus“, bestätigt Schlossarek. „Die rot-grüne Medizinstrategie hat mit der Schließung des Klinikums in Lehrte einen gefährlichen Rückschritt in der Daseinsvorsorge im Osten der Region Hannover eingeleitet. Die Bürgerinnen und Bürger zahlen den Preis – mit längeren Wegen, steigenden Risiken und überlastetem Personal. Was jetzt gebraucht wird, ist eine echte Umkehr in der Gesundheitspolitik – am Bedarf der Menschen orientiert, nicht am Reißbrett.“
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