Hausärzte impfen in Praxen und in der häuslichen Umgebung: Pilotprojekte starten in Niedersachsen

In Niedersachsen werden zeitnah erste Hausärztinnen und Hausärzte Patientinnen und Patienten gegen Covid-19 impfen. Am 26. Februar starten im Landkreis Osnabrück vier Pilotpraxen mit Impfhausbesuchen ihrer nicht mehr mobilen Patientinnen und Patienten, die über 80 Jahre alt sind.

Fünf Praxen beteiligt
Erste Schritte zur flächendeckenden Impfung – Foto: JPH

Am 1. März beginnen zudem zwei Praxen in der Stadt und der Region Hannover sowie jeweils eine Praxis in der Wesermarsch, im Landkreis Uelzen und im Landkreis Leer in einem weiteren Modell mit den Impfungen von impfberechtigten Personen unter 65 Jahren in ihren Praxen in Ergänzung zu den regionalen Impfzentren.

„Um insbesondere die Logistik und Lagerung der Impfstoffe und die technischen Abläufe einmal durchzuspielen und Erfahrungen mit der praktischen Umsetzung im Alltag zu sammeln, starten wir zunächst eine kurze Erprobungsphase von etwa maximal zwei Wochen in den neun Pilotpraxen. Voraussichtlich ab April können dann deutlich mehr Praxen in Niedersachsen mit im Boot sein“, erklärt Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann. Ein entsprechendes Konzept haben das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung und die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) vereinbart.

Status eines mobilen Impfteams

In den nun startenden Modellprojekten werden die beteiligten Praxen von den Impfzentren wie mobile Impfteams behandelt und von diesen mit Impfstoff beliefert. „Rund 9000 Arztpraxen stehen in Niedersachsen bereit, einen ganz essenziellen Beitrag zu leisten für die Impfung der Bevölkerung“, sagt Mark Barjenbruch, Vorstandsvorsitzender der KVN.

Mit den vier Hausarztpraxen in Osnabrück wird die Impfung nicht mobiler Patientinnen und Patienten aus der Gruppe der über 80-Jährigen erprobt. „Die Hausärzte wissen am besten, welche ihrer Patienten für das Impfen gegen COVID-19 in der Häuslichkeit infrage kommen. Die Priorisierung der über 80-Jährigen wird von der Praxis vorgenommen. Verwendet wird dabei ausschließlich der Biontech/Pfizer-Impfstoff“, so Barjenbruch.

„Die Durchführung der Covid-Schutzimpfungen in den Praxen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ist ein elementarer Baustein und extrem wichtig für den Fortgang der Impfkampagne“, begrüßt Reimann die Modellprojekte. „Insbesondere, wenn ab dem zweiten Quartal deutlich größere Mengen der zugelassenen Impfstoffe zur Verfügung stehen und möglicherweise noch weitere, neue Impfstoffe hinzukommen, sind die zahlreichen Fach- und Hausarztpraxen unverzichtbar.“

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