SV Ilten feiert Frühschoppen mit Blasmusik nach Corona-Regeln

Innovation in Ilten hat einen Namen: Schützenverein Ilten. Bereits das Schützenfest und die Auszeichnung des Dekorationswettbewerbes dazu haben die Schützen Corona-gerecht gemeistert. Nun hatten sie die Bürger des Ortes für Sonntag, 16.08.2020, zu einem Frühschoppen mit Blasmusik auf die Wiese von „Dr. Züchter“ an der Hindenburgstraße eingeladen. 150 Besucher waren bei der Open-Air-Veranstaltung zugelassen, 140 haben das Angebot und das gute Wetter genutzt. Sie hatten einen fröhlichen Vormittag bei Bayer-Burgern von Steiners, Bier, Brause oder Wasser aus dem eigenen Glas. Und alles nach Corona-Regeln.

Corona-gerechter Festplatz

140 Besucher nutzten die Gelegeheit, mal wieder zu feiern – Foto: JPH

Eine Veranstaltung von 11 bis 13 Uhr mit Voranmeldung, so etwas geht nur in Corona-Zeiten. „Die meisten Besucher haben sich per Telefon, E-Mail oder WhatsApp vorher angelendet“, so erläuterter Helge Militz, Zweiter Vorsitzender der Schützen, die Besucherplanung. „Bis zu 150 Personen konnten kommen.“ Am Sonntag hatten somit noch zehn Kurzentschlossene die Chance, dabei zu sein. „An den Tischen hatten sich zwar Gruppen gebildet“, so Militz, „aber wir haben dann darum gebeten, die Gruppen den Corona-Regeln entsprechend an den Tischen zu organisieren.“ Das hat gut geklappt. Einwegregelungen am Getränke- und dem Burgerstand wurden beachtet, das eigene Glas mitgebracht. „Wir haben uns dazu entschlossen, weil wir hier natürlich keine Spülmöglichkeit haben“, erläutert Militz die Entscheidung. „Aber für Vergessliche gab es Gläser zu kaufen.“

Die Stimmung war gut, die neue Blaskapelle “ Original Kaliberger Musikanten“ hatte ihren erst zweiten Auftritt an diesem Sonntag und unterhielt die Gäste mit flotten Stücken, von Polka über Schlager hin zu bayerischer Bierzeltmusik. Eine Mischung, die bei den Besuchern an den Tischen, die mit rund zwei Metern Abstand auf der Wiese standen, gut ankam. „Die Schützen hier in Ilten sind sehr aktiv und kreativ, nicht nur in ihrem eigentlichen Schießsportbereich“, sagte Klaus Hoffmann, Fraktionsvorsitzender der CDU im Stadtrat – und Iltener. „Sie werfen die Flinte nicht gleich ins Korn wegen Corona, sondern versuchen neue Wege zu gehen in diesen Zeiten. Und das alles mit ehrenamtlichen Engagement – das ist beachtenswert.“

Digitalisierungsprojekt wird unterstützt

Von Carsten Elges (li.) als „RSB“ bekamen die Musiker die Tablets und den Scheck – Foto: JPH

„Wir wollten irgendetwas machen in dieser Zeit“, so Carsten Elges, der am Sonntag auch als Vertreter des Regionssportbundes (RSB) in blauem T-Shirt vor Ort war. „Und da haben wir das hier einfach versucht – und es scheint anzukommen.“ Das der Verein innovativ ist, zeigte auch die Übergabe von Geld- und Tablet-Spenden, die Elges im Namen des RSB vornahm. Der Verein hatte sich zusammen mit weiteren 74 Vereinen beim RSB mit einem Digitalisierungsprojekt beworben und einen Zuschlag erhalten. Deshalb übergab Elges an die Musiker zehn Tablet-Computer für die Nutzung als Digitale Notenständer und einen Geldbetrag von 250 Euro an den Verein. Die Tablets waren von der Lotto-Sport-Stiftung mit 1900 Euro und einem Zuschuss der Volksbank von 1000 Euro beschafft worden. Dazu kam noch ein Scheck des RSB über 250 Euro für den Verein an Schriftführer Hans-Joachim König.

„Es ist immer wieder beeindruckend, wie innovativ sich der Verein aufstellt“, so Klaus Hoffmann. “ Sie bewahren nicht nur Traditionen, sondern entwickeln sich weiter – über das Schützenwesen hinaus. Hoffentlich bleiben sie am Ball , denn was sie hier tun für Ilten ist einfach toll und beeindruckend.“

Wer war Dr. Züchter?

Irmela Rathmann löste mit Carsten Elges, Hans-Joachim König  und Helge Militz (v.li.) das Rätsel um „Dr. Züchter“ – Foto: JPH

Und ein Rätsel löste Elges dann am Ende der Übergabe auch noch auf: „Warum heißt der Platz ‚Dr. Züchters‘ Hof?“ Gemeinsam mit Irmela Rathmann, der Tochter von Adolf Wilhelm Heinz, dem „Züchter“ brachte er Licht ins Dunkel um den Namen. Heinz war mit Passion Hühnerzüchter gewesen – und hatte daher den Spitznamen „Züchter“ im Ort bekommen. Und als er dann auf einem Schützenfest fachgerecht Erste Hilfe leistete, kam der Promotionstitel dazu – und er wurde „Dr. Züchter“. Nach einem gemeinsamen Blick in die Familiengeschichte Heinz und die Idee zu diesem Frühschoppen übernahmen dann wieder die Original Kaliberger Musikanten die Regie auf dem Festplatz.

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