Wehrhaftes Weibchen mit lauter Stimme

Der Eisbär-Nachwuchs im Erlebnis-Zoo Hannover ist zwölf Kilogramm schwer, ungemein agil, neugierig, kratzbürstig und – weiblich! Bei der tierärztlichen Erstuntersuchung zeigte die jetzt drei Monate alte kleine Bärin bereits ordentlich Krallen und setzte auch gerne ihre Zähnchen ein. Die Zoo-Tierärzte Dr. Viktor Molnár und Dr. Katja von Dörnberg hatten alle Hände voll zu tun, das Jungtier zu impfen, die Zähne und den Nabel zu kontrollieren. „Der Begriff ‚bärenstark‘ trifft auf jeden Fall zu“, freute sich Zoo-Tierarzt Molnár.

Das Eisbärjungtier bei der ersten Untersuchung: ganz schön gewachsen – Foto: Zoo Hannover/Hollemann
12 Wochen auf dieser Welt

Zwölf Wochen lang hatte das Zooteam Eisbärin Milana und ihren Nachwuchs über die installierten Kameras in der Wurfhöhle beobachtet, jede Veränderung und jeden Entwicklungsschub vom ersten Öffnen der Augen bis zu den anfangs wackeligen, dann immer sichereren Gehversuchen notiert. Das Geschlecht ließ sich über die Kameras jedoch nicht feststellen.

Alle Geheimnisse geklärt

Dieses Geheimnis konnte bei dem ersten Tierarztbesuch endlich gelüftet werden. Für die Erstuntersuchung wurde zunächst Mutter Milana mit Leckereien aus der Wurfhöhle in ein Nachbargehege gelockt. Dann ging alles ganz schnell: Tierarzt und Tierpfleger näherten sich vorsichtig dem Jungtier, nahmen es auf den Arme, wogen es, warfen einen Blick auf das Gebiss, den Nabel und das Geschlecht. „Die kleine Bärin hat sich sehr gut entwickelt, hat einen ordentlichen Milchbauch, eine wirklich laute Stimme und ist schon sehr wehrhaft“, so Tierarzt Molnár. Zum Schluss wurde der Nachwuchs geimpft, bekam eine Wurmkur und wurde wieder in die Wurfhöhle gesetzt. Nach nur 15 Minuten war Milana wieder zurück bei ihrer Kleinen in der Höhle.

Noch darf die Kleine nicht aus der Höhle

Mit ihrem quirligen Jungtier hat Milana kaum noch eine ruhige Minute. Wenn die Jungbärin wach ist, krabbelt sie auf ihrer Mutter herum, kämpft mit deren Tatzen und beißt auch gerne mal in ihre Ohren. Milana nimmt das alles gelassen hin. Nur wenn sich der Nachwuchs neugierig der Barriere vor der Wurfhöhle nähert, zieht sie es entschlossen wieder zurück. Dementsprechend müssen sich auch alle Zoobesucher (und das Zooteam) noch gedulden: Erst wenn die Jungbärin ihrer Mutter sicher folgen und auch so manche Hürde überklettern kann, werden die beiden die Höhle verlassen und auf der Außenanlage zu sehen sein. Zurzeit rechnet der Zoo mit ersten Ausflügen Ende März. „Den Zeitpunkt bestimmen aber Mutter und Tochter ganz allein“, so Eisbären-Kurator Fabian Krause.

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