Pilotphase für neues Konzept zur nachschulischen Betreuung in Höver beginnt

Die nachschulische Betreuung in der Stadt Sehnde auf nachhaltige Beine zu stellen, das war der Wunsch der Politik und auch der Stadtverwaltung. Hintergrund dieses Beschlusses ist es, dass die Anzahl der zur Verfügung stehenden Hortplätze nahezu jährlich nicht mehr den Anmeldezahlen entspricht und somit regelmäßig meist sehr kurzfristig neue Hortplätze geschaffen werden müssen. Dies führt dazu, dass auch die Räume für den steigenden Bedarf zukünftig nicht mehr gegeben sein werden. Durch die Entwicklung von Grundschulen zu Ganztagsschulen zeigt sich zudem die Tendenz von Parallelstrukturen, das heißt es gibt derzeit in der Trägerschaft der Stadt Sehnde sowohl Ganztagsschulen mit einem entsprechenden Angebot als auch Hortplätze. Auch die Elternschaft formulierte das Anliegen, eine Flexibilität in der Betreuung zu ermöglichen und zukünftig eine höhere Abdeckung der Betreuungszeiten anzubieten. Deshalb haben sich alle betroffenen Gruppen zusammengesetzt und ein Konzept entwickelt, dass nun in Höver und nur für Höveraner erprobt werden soll.

Die Gantagsschule Höver ist die Modelleinrichtung – Foto: JPH

Eine Arbeitsgruppe, bestehend  aus Vertreterinnen und Vertretern von Politik und Verwaltung, Grundschulen, Hort und Elternschaft, nahm daher  Ende 2017 unter professioneller Prozessbegleitung die Arbeit zur Entwicklung eines „nachschulischen Betreuungskonzeptes für die Stadt Sehnde“ auf. Der Prozess wurde extern durch „BeTa – Die Beratungs- & Trainingsakademie“ begleitet und koordiniert.

Die Wahl des Pilotstandortes zur Erprobung des Konzepts fiel dabei auf den Standort der Grundschule Höver. Die Grundschule Höver ist bereits Ganztagsschule und vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung der dortigen Schülerzahlen würde sich ab 2019 das bisherige Hortangebot nicht aufrechterhalten lassen. Es gibt in Höver derzeit 40 Ganztagsschüler und 18 Hortplätze. Hier besteht daher akuter Handlungsbedarf. Das Konzept kann ausschließlich an Ganztagsgrundschulen umgesetzt werden und soll zum zweiten Halbjahr des laufenden Schuljahres 2018/2019 (04.02.2019) starten. Zu gleichen Zeitpunkt wird die derzeitige Hortbetreuung an der Grundschule in das neue Konzept überführt. Die derzeitigen Hortmitarbeiterinnen werden weiterhin in der nachschulischen Betreuung am arbeiten.  Zudem dürfen jetzt nach neuer Erlasslage die Schulräume für die Hort-Betreuung genutzt werden, was dem Steuerzahler teure und langwierige Neubauten erspart.

Zukünftig stehen den Familien in Höver drei „Betreuungsmodule“ zur Verfügung. Jetzt haben die Eltern die Wahl zwischen einer voll umfänglichen Betreuung im Anschluss an die Ganztagsgrundschule täglich bis 17 Uhr, einer Betreuung bis 17 Uhr an vier Tagen die Woche (Montag bis Donnerstag) und/oder einer Betreuung am Freitag nach Schulschluss bis 17 Uhr. In allen Schulferien wird eine Ferienbetreuung für alle Schülerinnen und Schüler angeboten, die wochenweise gebucht werden kann. Hiervon ausgenommen sind die üblichen Schließtage und –Zeiten der städtischen Kindertagesstätten. Folgende Gebühren sollen für die neue Lösungen erhoben werden:

Für die Eltern bedeutet das entwickelte Konzept neben einer höheren Flexibilisierung auch eine finanzielle Entlastung, wenn sie die bisherige Hortbetreuung an Anspruch genommen haben. So ist das Betreuungsmodell 2 mit neun Wochen Ferienbetreuung von den Betreuungszeiten gleichwertig zum bisherigen Hortangebot und wird die Eltern zukünftig jährlich 570 Euro weniger Betreuungsgebühren kosten, natürlich exklusive Essensgeld. Die Modelle können einzeln gebucht werden.

Demnächst ist hier auch nachmittags „Betrieb“ – Foto: JPH

Durch die Überführung des bisherigen Hortangebotes in das nachschulische Betreuungskonzept entstehen Mindereinnahmen bei der Stadt Sehnde. So sind die Gebühren für die nachschulische Betreuung geringer als die bisherigen Hortgebühren. Auf eine Hortgruppe (20 Betreuungsplätze) gerechnet bedeutet dies geringere Aufwendungen in Höhe von 11 000 Euro, sollten alle 20 Kinder die Komplettbetreuung nach dem neuen Konzept in der Schulzeit (täglich bis 17 Uhr) und die Ferienbetreuung in allen angebotenen Ferienwochen buchen. Weiterhin verzichtet die Stadt Sehnde zukünftig zugunsten des Konzeptes auf den Personalkostenzuschuss des Landes in Höhe von etwa 10 00 Euro.

Nach Abschluss der Pilotphase an der Grundschule Höver, die etwa ein Jahr dauern wird, erfolgt eine Evaluation des Konzepts. Die Evaluation ist fester Bestandteil des Konzepts und wird ebenfalls, wie auch schon die Erarbeitung des Konzepts, extern begleitet. In diesem Zusammenhang soll dann auch eine Ausweitung des Konzepts auf weitere Ganztagsgrundschulorte in Sehnde geprüft werden, die vermutlich ab 2020 realisiert werden könnte.  Mögliche weitere Standorte werden dann in der gleichen Auswertung mit betrachtet.

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