Bei Haimar geht’s in die Röhre: Anlieger zufrieden, Ortsrat möchte mehr

Die Verrohrung, wie es technisch heißt, des Bachs „Schanze“ in Haimar hat auf einer Strecke von etwa 400 Metern begonnen. Dort wird nun der Bach, der von Westen kommt, auf einem Teilstück am Ortsrand in eine 1,40 Meter durchmessende Röhre geleitet und tritt dann nach etwa 400 Metern wieder ans Tageslicht. Grund für den Bau ist ein gewonnener Rechtsstreit der Anlieger, die ihre Grundstücke zwischen Harberstraße und Thiestraße immer mehr in den Bach absacken sahen. Sie freuen sich, dass das Gericht damals zu ihren Gunsten entscheiden hatte und die Stadtwerke Sehnde nun den Bach „verrohren“. Dafür verschwinden zwei Brücken über die Schanze und der Weg auf die andere Seite führt dann entweder über die B 65 oder die Straße „Am Schießstand“. Zur Kontrolle gibt es Revisionsschächte in der neue Rohrleitung. Gleichzeitig wird in die Grube auch die Abwasserleitung verlegt.

Auf 400 Meter kommt die „Schanze“ ins Rohr – Foto: JPH

Doch nicht alle so mit der Verbesserung für die Anlieger zufrieden. Der Ortsrat hätte es lieber gesehen und für besser befunden, wenn die gesamte Strecke von der „Harberstraße“ (K 137) bis zur Straße „Am Schießstand“ in die Röhre gekommen wäre. „Jetzt besteht eine offene Strecke von der Harberstraße bis zum Grundstück des Klägers in Fließrichtung. Davor liegt jedoch das Nachbargrundstück noch tiefer und könnte nun möglicherwiese noch schneller abrutschen und überflutet werden“, so Holger Gutzeit vom Ortsrat Evern-Haimar-Dolgen. Das gleiche trifft auf den Bereich von der „Thiestraße“ bis zur Straße Am Schießstand zu. Dort liegt zwar kein Grundstück direkt an der Schanze, doch dafür die Straße „An der Schanze“. „Und wie man sehen kann, rutscht auch die langsam, aber stetig in das Bachbett“, zeigt Gutzeit vor Ort. „Da sind schon erhebliche Risse in der Straße parallel zum Bach und das geht weiter.“ Tatsächlich sind zum Bach hin viele Risse, teilweise bis zur Mitte der Straße.  Die wurden, so sieht man, gelegentlich mit Teer zugemacht, aber das stoppt die Untergrundbewegung nur marginal. „Zudem fahren jetzt hier die Laster zur Baustelle lang, was zusätzlich Schäden begünstigt“, so der Ratsherr.“Das Wasser schwemmt den Untergrund auf und das Erdreich dann weg. Dadurch sackt die Straße in Richtung Bach ab.“ Und wenn dann mal diese Straße saniert werden muss, von der einige Anfahrten zu Grundstücken abgehen, dann dürfte einiges auf die Anlieger zukommen. Da hätte eine Einbeziehung in die Verrohrung sicher Sinn ergeben.

Die Straße „An der Schanze“ zeigt starke Rissbildung, wie Holger Gutzeit vor Ort erklärt – Foto: JPH

Ob die gewünschte Verbesserung aber tatsächlich eintritt, bleibt abzuwarten. Denn sowohl der Querschnitt des Dükers unter dem Mittellandkanal für die „Schanze“ soll kleiner sein als der der neuen Rohre in Haimar und an der B 65 und der Harberstraße ist der Durchlass ebenfalls kleiner, so dass dort auch weiterhin ein Rückstau entstehen könnte. Deshalb hätte man vielleicht auch den Bau eines Regenrückhaltebeckens vor Haimar in Betracht ziehen können, was ja vielleicht für alle Anwohner gleichermaßen eine Entlastung gebracht hätte.

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