ADFC Lehrte/Sehnde fordert Abbiegeassistenten – Maßnahmen bereits eingeleitet

Der ADFC Lehrte und Sehnde hat den Bürgermeister der Stadt Sehnde am Donnerstagabend, 24.01.2019, „aufgefordert“, angesichts  des tödlichen Unfalls der elfjährigen Schülerin in Lehrte am Ostring, in der Stadt Sehnde für mehr Sicherheit zu sorgen. Dazu sollen nach Auffassung des Vereins alle Fahrzeuge der Stadt Sehnde, die größer als 3,5 Tonnen sind, mit einem „Abbiegeassistenten“ ausgerüstet werden.

Die Stadtverwaltung prüft derzeit eine Nachrüstung mit Abbiegeassistenten – Foto: JPH

Die dafür erforderlichen Systeme stehen nach Angaben des ADFC-Ortsvorsitzenden Peter Hofmann  aus Lehrte bereits erprobt zur Verfügung und würden zudem vom Bundesministerium für Verkehr bezuschusst, der im Übrigen auch die „Aktion Abbiegeassistent“ für Nutzfahrzeuge ab 3,5 Tonnen ins Leben gerufen habe.  Dabei schließt die Aufforderung des ADFC mit dem Hinweis: „Lassen Sie Ihr Personal nicht alleine mit dem Risiko, jemanden tot zu fahren.“ Der Brief ging auch an alle Ratsmitglieder von Sehnde und einige Medien in der Ostregion.

In einem Antwortschreiben vom Freitagmorgen an den ADFC wies der Sehnder Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke darauf hin, dass die Stadt bereits von sich aus am Montag aktiv geworden ist und den Auftrag erteilt hat, „die Möglichkeiten und Kosten einer Nachrüstung der vorhandenen Fahrzeuge auf dem Baubetriebshof zu prüfen. Ebenfalls habe ich [der Bürgermeister – Red.] mit dem Geschäftsführer der Stadtwerke Sehnde GmbH, Herrn Jankowski-Zumbrink, gleiches Vorgehen der SWS verabredet“, so Lehrke weiter.

Derzeit ermittelt also die Stadtverwaltung Sehnde die Kosten für eine komplette Nachrüstung, wie auch Olaf Kruse, SPD-Fraktionsvorsitzender, dem ADFC-Ortsvorsitzenden auf sein Schreiben. Am 22.01.2019 hatte Kruse mit Blick nicht nur auf den Unfall, sondern auf die zahlreichen „Beinahe-Zusammenstöße“ von Lastern, Fußgängern, Rollstuhl- und Radfahrern angefragt, was es die Stadt und damit den Steuerzahler kosten würde, die Einrüstung vorzunehmen. Betroffen sind davon zudem nicht nur die Lastwagen des Baubetriebshofes, sondern möglicherweise auch die Feuerwehren. Sollte sich für die Fahrzeuge die technische Gelegenheit zur Nachrüstung ergeben, dann solle dies auch erfolgen, so der Sehnder Bürgermeister. Der Wille bei allen Beteiligten um eine Verbesserung ist also vorhanden, die Zeitachse dafür ist allerdings noch offen.

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