Hervorragende Berufsabschlüsse in der JVA Sehnde gefeiert

Erneut haben zwei Gefangen der JVA Sehnde nicht nur einen Berufsabschluss erreicht, sondern den auch noch mit einem herausragenden Ergebnis absolviert. Die beiden Insassen erhielten am vergangenen Donnerstag im Beisein ihrer Ausbilder die Zeugnisse übergeben.

Die Ausbildungsleiter Roger Giesecke (2.v.re.) und Harald Schade (3.v.re.) überreichen die Zeugnisse an die Gefangenen – Foto: JPH

Anlässlich der feierlich ausgestalteten Übergabe der Zeugnisse sprach zunächst die stellvertretende Anstaltsleiterin Dr. Anne Junker einige Worte und wies dabei auf die sich durch den Abschluss ergebenden beruflichen Möglichkeiten in Freiheit hin. „Gerade in den beiden Berufen, in denen Sie sich haben ausbilden lassen, Zerspanungstechnik und Fachlagerist, sind laut Internet die Chancen auf eine Anstellung sehr hoch“, machte sie den beiden „Ex-Azubis“ Mut. „Sie können stolz sein auf ihr Zeugnis, denn das kann Ihnen keiner mehr nehmen.“

Die Kooperation der JVA Sehnde mit dem „draußen“, wie es Harald Schade, ziviler Ausbildungsleiter des seit mehreren Jahren mit der Ausbildung beauftragten Berufsfortbildungswerkes (bfw) nennt, ist dabei sehr wertvoll. Sie stellt die Verbindung zur Praxis her, denn die gesamte Ausbildung der Strafgefangenen läuft hinter den Mauern der JVA ab – ermöglicht dadurch aber auch eine intensive Schulung der „Azubis“. Und so haben die beiden Absolventen auch wieder ein überdurchschnittlich gutes Ergebnis erzielt, wie Carsten Rehse, Oberlehrer der JVA, und Ausbildungsleiter Schade bestätigen.

So hat der Absolvent der Ausbildung „Zerspanungstechniker“ vor der IHK eine Punktzahl von 90 erreicht – das entspräche nach Schulnoten einer 1,8! Da der Mann diese Ausbildungsrichtung nach seiner Entlassung weiter verfolgen möchte und bis zum Meister kommen will, erhielt er als Anerkennung neben dem Zeugnis auch ein weiterführendes Fachbuch dazu.

Sein Mitinsasse mit der Ausbildungsrichtung „Fachlagerist“ erzielte sogar 93 Punkte und liegt damit ebenfalls über dem IHK-Schnitt. Er erhielt sein Zeugnis auch in Englisch, was ihm eine Bewerbung nicht nur im gesamten EU-Raum ermöglicht. Neben einem Büchergutschein erhielt er wegen seines herausragenden Ergebnisses auch eine besondere Urkunde der IHK überreicht – und von Harald Schade einen neuen Taschenrechner. Gemeinsam mit dem Justizbeamten Roger Giesecke, dem praktischen Ausbildungsleiter der JVA, ist Schade stolz auf die immer wieder besonderen  Ausbildungsabschlüsse ihrer „Schützlinge“. Dabei ist das bfw der langjährige zivile Partner der niedersächsischen Justiz im Rahmen der Berufsausbildungen – und Schade selbst unterrichtet schon seit sieben Jahren in Sehnde. Beide sind damit zu Recht stolz auf ihre Arbeit in der Berufsausbildung der JVA Sehnde im Bereich der IHK Hannover, die immer wieder besondere Ausbildungsergebnisse nachweisen kann.

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