Gruseliges in Ilten: Opfer mit Süßwaren und Wurst angelockt

Dunkelheit brach über den Ort Ilten herein, eigentlich eine friedliche Zeit, doch stattdessen wurden viele Familien mit Kind und Kegel vom Geruch von Bratwurst und Süßwaren angelockt und folgten diesem Odeur bis an einen grausligen Ort im Kälberanger. Hier, wo einst die jungen Nachwuchskühe friedlich grasten, herrschte nun der blanke Horror. Halloween-Gestalten huschten durch die Skelette, vorbei am vertrauen-raubenden Chirurgen mit der Fleischeraxt hin zu kettengesicherten Kisten mit Werwölfen darin. Kurz davor öffnete sich ein Sarg und langte nach den verbeiflanierenden Opfern. An der Hauswand gegenüber trieben blasse Geister ihr Unwesen.

Viele junge Besucher kamen selbst geschminkt zum Gruselhaus – Foto: JPH

Mit ihren 17 Kilogramm Süßwaren, die bereits gegen 18.30 Uhr vollständig an die ahnungslosen Opfer aus Ilten ausgegeben waren, hatten die Gruseltechniker Jacqueline und Tobias Kowal, Katrin und Florian Lips, Claudia und Andreas Freudenberg und Lea wieder eine gegenüber 2017  vergrößerte  Gruselschau aufgebaut, die dieses Jahr rund ums Haus ging. Dafür gab es extra Führungen, die vom „Joker“ (Florian Lips) einmal rund ums Haus eskortiert wurden. Dort trafen die ahnungslosen, mit Lebensmitteln angelockten Iltener Opfer auf den Werwolf, Gespenster, Skelette und den hilfsbereiten Chirurgen mit seiner Axt, der günstige „Jenseitstransplantationen“ anbot. Viele der Besucher waren selbst kostümiert gekommen und passten hervorragend in die „morbide Vorgartenidylle“ mit ihren Särgen, Spinnen, Geistern und Gräbern.

Aus dem Hinterhalt bot der Chirurg seine Dienste an – Foto: JPH

Mit viel Spaß und neuen Ideen hatten die sieben Halloween-Fans dieses Jahr sogar vierzehn Tage gearbeitet, hinter Sichtschutz, um für die Nacht der Nächte alles rechtzeitig parat zu haben.  So gab es dieses Jahr eine Seilbahn rund ums Haus für schwebende Geister, eine Kiste mit Bewegung, Beleuchtung und Ton für den Werwolf, eine Gruft im Friedhof mit Grabstein von 666 vor Christus und einen Stuhl mit Geist an der „Einlasskontrolle“ zum Gruselgarten. „Und den Sarg haben wir verfeinert“, schmunzelt Tobias – nur er als Gruselmeister kann das so speziell ausdrücken. „Die Nachbarn waren sehr gespannt und wollten immer mal gerne hinter den Schutz blicken“, erinnert sich Jacqueline Kowal – aber man zeigte keine Gnade, oder besser keinen Einblick.

Die „Horrorcrew“ vom Halloween-Haus hatte tolles vorbereitet – Foto: JPH

Eingeladen war dieses Jahr auch der Kindergarten Berliner Straße, schließlich mussten die Geister auch etwas zum Spielen haben. Wer das dann überlebt hatte, für den hielt der Förderverein der Kita auf dem Grill eine Wurst bereit, um sich den Magen zu füllen – und so die Nerven zu beruhigen. Der Erlös davon kommt der Vereinsarbeit zugute.

„Der Andrang war groß“, so Jacqueline Kowel. „Bereits um 17 Uhr waren die ersten Besucher hier, um 18 Uhr waren es schon rund 200. Die Führungen werden bis etwa 19.30 Uhr gehen.“ Dann wird im ebenfalls „stilgerecht“ geschmückten Geisterkeller mit etwa 30 Personen noch richtig mit einem Halloween-Büfett gefeiert.

Nach 20 Uhr wird dann im Keller von Tobias (li.) und Jacqueline Kowel weitergefeiert – Foto: JPH

Die ganze Show – und auch die 17 Kilogramm Süßwaren für „Trick or Treat“ – sind privat finanziert, die Gruppe nimmt keinen Eintritt und macht sich die ganze Arbeit aus Freude an der Halloween-Nacht. Und das kommt gut an. „Super – Großartig – das setzt hohe Standards“, waren die Kommentare der befragten Besucher, die gerne auch mal warteten, bis der Joker wieder die Tür zum Gruselgarten für die nächsten bereitwilligen Opfer öffnete. Wie viele davon allerdings aus diesem Garten nicht zurückkehrten, ist bislang nicht bekannt. Vielleicht ist die Zahl der Gräber 2019 ja dann ein weiteres Mal gewachsen….?

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