Immer wieder SNNTG: Festival Nr. 2 mit neuen Rekorden

Das SNNTG-Festival ist am vergangenen Wochenende erneut nach Wehmingen ins Hannoversche Straßenbahnmuseum zurückgekehrt. Dabei hat es mit täglich 3000 Besuchern bereits zu Anfang einen neuen Rekord aufgestellt. Die Campingarea war dabei ebenso ausgebucht wie der Bereich für Wohnmobile und die zusätzliche Anmietung von Parkplätzen hat sich ausgezahlt. Auch die Anreise mit dem ÖPNV, die im Gegensatz zu Spielen von Hannover 96 nicht kostenfrei war, wurde dank der Shuttlebusse gut genutzt. Dabei hat das Flair des dreitägigen Festes in keiner Weise gelitten oder gar seinen Charme verloren. Selbst das Unwetter Sonnabendnacht konnte der Freude keinen Abbruch tun. Und die gute Nachricht: Die Veranstalter planen eine Fortsetzung im kommenden Jahr mit dem SNNTG Festival Nr. 3.

Im Kesselhaus gab es Film- und Tanzvorführungen – Foto: JPH

Gab es in der Woche vor dem Festival noch genau 60 Karten, waren diese am 24. Juli dann auch verkauft – und damit das SNNTG-Festival 2018 mit täglich 3000 Besuchern total ausverkauft. Das waren, so der Schatzmeister des SNNTG-Vereins, Luca Assner, mehr als 2017. Auch die Vorbereitungen des Festplatzes waren auf Grund der übergroßen Hitze erweitert worden. So gab es eine auf dem Unterkunftsgelände verteilte Wasserversorgung mit Tanks, an denen sich die Festivalbesucher kostenlos mitgebrachte Plastik- und PET-Flaschen – die ausdrücklich erwünscht waren – füllen konnten. Zudem hatten die Organisatoren zusätzliche Schattenbereiche geschaffen und den Sanitätsdienst, den das Medizinische Bildungszentrum Nord stellte, verdichtet. Zur guten Kooperation mit den Anliegern gehörte auch die Einhaltung der „Lärmgrenzen“, die ein extra dafür beauftragtes Ingenieurbüro als Auflage der Region Hannover ständig maß.

Im Wummerland gab es sphärische Töne, Techno und Trance zum Relaxen von DJs – Foto: JPH

Den Brandschutz stellten wieder die umliegenden Feuerwehren sicher, die sich im Dienst abwechselten und die rund um die Uhr an zwei Stellen präsent waren. Die Sporthalle in Bolzum stand als Duschmöglichkeit zur Verfügung und der Dorfladen war wieder der Logistikpartner an diesem Wochenende. „Wir liefern belegte Brötchen, Brote, Kaffee und Kakao ins HSM“, sagte Angela Bödecker, „und dazu Saft nach Bestellung. Im vergangenen Jahr waren das rund 400 Brötchen jeweils morgens.“ Und dann heißt es in Bolzum „streichen“. Geschäftsleitung, Verkaufspersonal und Freiwillige sind dann an der Herstellung des Frühstücks beteiligt – und der Laden liefert auch alle anderen Dinge. „2017 waren wir am Ende der Veranstaltung leergekauft“, so Bödecker.

Die Anreise auf das Festivalgelände erfolgte entweder mit Sack und Pack zum Camping oder mit Wohnmobilen – oder natürlich mit dem ÖPNV. Während die Übernachtungsplätze rasend schnell ausverkauft waren, fuhr der kostenlose Shuttlebetrieb alle drei Tage vom Bahnhof Messe-Ost nach Wehmingen – und zurück.

In Hohenfels gab es neben flotter Live Musik auch die Gruppe „Circ-A-Holic“ – Foto: JPH

„Aber wir wollten keine Wiederholung von SNNTG aus dem Jahr 2017“, so Luca Assner, „sondern ein komplettes Festival 2.0. Zwar sind einige Elemente und die drei Bereiche noch vorhanden, aber der Rest ist neu. Zudem gibt es mehr Straßenbahnen, die ins Wummerland und nach Hohenfels fahren.“ So kamen viele neue Bands, auch aus Polen, Frankreich, England – und auch die DJs sind andere. Einer kam sogar extra aus Posen (Poznan), der Partnerstadt von Hannover. Auch der Live Score im Kesselhaus und die dort gezeigten, live vertonten Stummfilme waren neu. „Selbst viele Details waren neu – und versteckt“, so Assner. Auf der Spielwiese warteten Aktionen für Groß und Klein, man machte Yoga, spielte Tischtennis oder Volleyball, wenn man nicht gerade der Trance- oder Techno-Musik im Wummerland erlag: Relaxing pur mit Bar, das war der Charme in der äußersten Ecke des HSM. In Hohenfels, auf der großen Bühne, wechselten sich die Bands, von Hobby- bis Profi-Truppe, munter ab und es war ganz sicher für jeden etwas dabei – und sie alle lobten die persönliche Atmosphäre des Festivals.

Die größte Aufgabe nach dem Aufbau wartete dann Sonnabendnacht auf die Veranstalter und die rund 80 Helfer: der große Regen. Auf dem Campingplatz wurden Zelte überflutet, Gäste waren durchnässt und viele wussten zunächst nicht wohin. „Da haben wir in Absprache mit dem HSM die neue Halle geöffnet, die Gäste dort untergebracht und kurzfristig vom DRK noch 1500 Decken beschafft“, so Assner. Sicher eine logistische Meisterleistung, bedenkt man gleichzeitig, dass die Techniktruppe von SubSound die Bühnen parallel in die Hallen verlegte und das Fest nach einer Unterbrechung von nur 45 Minuten dort weiterging.

Buntes Leben fand am Gleis 0 statt, wo es auch viel Speis‘ und Trank gab – Foto: JPH

Auch am Sonntag kamen noch Tagesgäste und ab 14 Uhr wurde das Gelände noch einmal richtig voll. Es gab sogar einen kurzzeitigen Transportstau ins Wummerland und nach Hohenfels. „Der Sonntag wird dieses Jahr besser angenommen als im vergangenen Jahr“, so Assner. „Wir haben zwar insgesamt mehr Besucher, aber der Sonntag hat stark zugenommen.“

Nun wird die Veranstalter-Gruppe mit allen Beteiligten in die Auswertung gehen und –definitiv, wie Assner sagt – die Planung für 2019 aufnehmen. „Das HSM hier ist der perfekte Ort für das Festival, die Leute sind hilfsbereit, die Besucher begeistert und das übrige Umfeld stimmt“, zog Assner ein kurzes Fazit. Auch der Umgang mit dem Museumsgelände ist aus seiner Sicht seitens der Gäste äußerst respektvoll erfolgt, so dass man sicher auch seitens des HSM wiederkommen darf. „Aber 2019 müssen wir auf jeden Fall mehr Einlassbändchen haben“, sagt er zum Schluss. Aha, Planung angelaufen – SNNTG kommt 2019 mit dem Festival 3.0 wieder!

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