Besonderes Kriechtier in Ilten unterwegs – und die Iltener erfreut es

Eine Schlange kriecht durch Ilten. Aber sie ist nicht auf der Jagd nach Mäusen und Echsen. Sie will vielmehr Freude und Spaß in den Tag der Leute im Ort bringen. Und das speziell in diesen Tagen der Ruhe des öffentlichen Lebens. Doch obwohl sie keine Nahrung bekommt, wächst sie ständig – durch die Hilfe vieler begeisterter Iltener und Iltenerinnen.

Die Schlange windet sich durch Ilten – Foto: V. Zielinski

Gestartet ist sie am Spielplatz Kleewiese am Neubaugebiet. Dort setzte sie Veronika Zielinski aus. Aber da war sie noch klein und unscheinbar. Seitdem haben viele große und kleine Maler die „Steineschlange der Hoffnung“, wie sie Zielinski nennt, stetig verlängert.

Auf den Weg brachte sie die Initiatorin, die auch in der Steinemalgruppe „Flusssteine“ aktiv ist, am Sonntag vor einer Woche, dem 05.04.2020. „Die Idee stellt eine Art Spiel dar: Es soll in der jetzigen schwierigen Zeit ein Hoffnungsschimmer, Freude wie auch Beschäftigung, insbesondere für Kinder, entstehen. Jeder, ob groß oder klein, kann einen oder mehrere Steine bemalen und mit Klarlack versiegeln. Und an die Steineschlange anlegen, so dass diese Schlange der Hoffnung immer länger wird“, erläutert die Initiatorin. Das kam offensichtlich so gut an, dass es innerhalb einer Woche 265 Steine geworden sind, „was mich sehr überwältigt hat“, so die Iltenerin.

Der Schlangenkopf ist schon weit weg vom Spielplatz – Foto: V. Zielinski

„Für mich selbst ist das Steinemalen seit zwei Jahren zu einem festen Hobby geworden. Normalerweise bemalen wir in der Gruppe Steine und legen sie im Freien aus. So können sie andere Menschen finden und sich daran erfreuen. Der gefundene Stein kann wieder ausgelegt oder behalten werden. Damit der Maler auch weiß, dass der Stein gefunden wurde, kann man das Fundstück bei Facebook unter der Gruppe „Flusssteine“ posten“, so Zielinski.

Die Schlangenstarterin bekommt auch sehr positive Nachrichten zu ihrer Idee. Neben ihrer Steinegruppe auch von Spaziergängern. „Eine Frau meinte, sie könne nicht malen, wäre aber extra aus Wirringen gekommen, um sich an den Steinen zu erfreuen“, erinnert sich die Malerin. „Und ein älterer Herr stand neben der Schlange und ich erklärte ihm, was es damit auf sich hat. Er war sehr angetan und wollte auch mit seiner Frau Steine malen.“ Natürlich sind die Kinder begeistert – und bestaunen und zählen des „Reptil“.

Und so windet sich die „Schlange der Hoffnung“ weiter durch Ilten, hoffentlich zunächst einmal bis zur nächsten Weggabelung. Sie soll stetig wachsen – zumindest solange die Ausgangsbeschränkungen noch bestehen. Da könnte die „Steineschlange der Hoffnung“ vielleicht sogar noch in die Straße „An der Kleewiese“ erreichen – wenn es weiterhin genug Futter gibt. Und wenn das öffentliche Leben wieder startet?  „Wahrscheinlich errichte ich dann bei unserem Grundstück einen Tauschplatz mit diesen Steinen – oder einem Teil davon. Und jeder darf sich einen Stein mitnehmen, wenn er wieder einen hinlegt“, plant Veronika Zielinski.

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