Nutzung der Jugendherberge für obdachlose Menschen verlängert

Schnelle und unbürokratische Hilfe war gefragt und das Angebot, die Jugendherberge während der Corona-Krise für Obdachlose temporär nutzbar zu machen, ging voll auf. Rund hundert Obdachlose entschieden sich für diese Alternative zur Straße, seit dem Start am 15. April. Daher beschlossen Stadt, Region und Land jetzt gemeinsam vor Ende der Vertragslaufzeit am 15. Juni eine Verlängerung um einen Monat bis Mitte Juli 2020. Die Kosten für Anmietung, Versorgung und Warmverpflegung werden weiterhin zu je einem Drittel vom Land Niedersachsen, der Region Hannover und der Landeshauptstadt Hannover getragen. Ziel ist es, einen Rückzugsort anzubieten, aber auch das Risiko der Verbreitung des Corona-Virus durch Gruppenbildung auf der Straße zu reduzieren.

Ministerin Carole Reimann unterstützt das Projekt – Foto: JPH/Archiv

Projekt von allen Trägern begrüßt

„Wir freuen uns über den großen Zuspruch zu diesem ungewöhnlichen Projekt. Viele obdachlose Menschen haben dieses Angebot angenommen, sind durch Versorgung und geregelte Tagesabläufe zur Ruhe gekommen. Viele berichteten, dass sie Hoffnung und Kraft geschöpft haben, um neue Perspektiven für sich zu entwickeln“, bilanzierte Konstanze Beckedorf, Sozialdezernentin der Landeshauptstadt Hannover. „Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen auch seitens der Betreiberinnen Caritas und Diakonie haben wir gemeinsam entschieden, das Angebot um weitere vier Wochen zu verlängern“, so Beckedorf weiter.

Sozialministerin Carola Reimann ist ebenso erfreut über das Angebot: „Ich freue mich, dass wir den Menschen in dieser Zeit einen geschützten Raum anbieten können. Mein Dank gilt insbesondere der Caritas und der Diakonie, die vor Ort mit viel Einsatz dabei sind.“

Rückkehr ins Alltagsleben wird unterstützt

Die Jugendherberge und das dazugehörende Außengelände wurden als temporäre Unterbringung mit Verpflegung für Obdachlose, die „auf der Straße“ leben und keine bekannte Covid-19-Erkrankung aufweisen, angemietet. Obdachlose Menschen, die bisher in Sleep-Ins übernachten, können das Angebot in der Jugendherberge ebenfalls wahrnehmen. Betrieben wird die Jugendherberge während dieser Zeit vom Caritasverband und dem Diakonischen Werk im ökumenischen Miteinander. Einige der Bewohner und Bewohnerinnen haben bereits eine Arbeit gefunden, viele entwickeln eine offenere Haltung und lassen sich ins Hilfesystem integrieren. Unterstützungsangebote in Form sozialer Arbeit werden zunehmend besser und häufiger angenommen. Dabei ist auch die sprachliche Vielfalt von Sozialarbeitern und ehrenamtlichen Unterstützern sehr hilfreich.

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