NABU erfreut: Akzeptanz des Wolfes bereits gegeben

Erneut rufen Landvolk Niedersachsen und Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement für Freitag, 17. September 2021, zur Teilnahme an europaweiten Mahn- und Solidarfeuern auf, um weiter die Regulierung des Wolfsbestandes und einen sogenannten „Akzeptanzbestand“ zu fordern. Der NABU Niedersachsen hält die Forderungen nach einer Obergrenze für den falschen Umgang mit dem Wolf und positioniert sich wiederholt deutlich gegen Abschüsse.

Die Akzeptanz des Wolfes ist vorhanden – Grafik: NABU

Der besagte „Akzeptanzbestand“ soll laut Landvolk die Akzeptanz des Wolfes in der Landwirtschaft und der Gesellschaft sichern. Doch die bisherigen Umfragen zum Wolf von Landvolk und NABU zeigen, dass die Akzeptanz bereits gegeben ist: In der Umfrage des Landvolks gaben 67 Prozent der Befragten an, die Rückkehr des Wolfes überwiegend gut zu finden. Die durch den NABU in Auftrag gegebene Forsa-Umfrage, in der bundesweit 2360 Personen befragt wurden, ob sich mit der Zunahme des Wolfsbestandes und Ausbreitung in weitere Bundesländer die Einstellung gegenüber Wölfen verändert hat. Sie bestätigt ebenfalls, dass die Rückkehr des Wolfes nach Niedersachsen von der breiten Bevölkerung akzeptiert wird: Insgesamt 69 Prozent der Befragten aus Niedersachsen (77 Prozent bundesweit) finden es erfreulich, dass Wölfe wieder hier leben, und sind der Ansicht, dass sie genauso wie auch Füchse, Rehe oder Biber in unsere Landschaft gehören. 70 Prozent der Befragten gaben an, dass Wölfe selbst dann in Niedersachsen leben sollen, wenn es zu Problemen kommt. Der NABU wertet das als klares Votum für die grundsätzliche Daseinsberechtigung von Wölfen.

„Akzeptanz und Umgang mit dem Wolf ist am Ende nur durch angemessenen und richtig durchgeführten Herdenschutz gegeben“, bekräftigt NABU-Landesvorsitzender Dr. Holger Buschmann. „Die kürzlich beschlossene Prämie für Schaf- und Ziegenhalter ist ein erster wichtiger Schritt gewesen, doch weiterhin bleibt verstärkte finanzielle und fachliche Hilfe seitens der Landesregierung zwingend notwendig, um die Weidetierhaltung zu unterstützen.“ In Gegenden, in denen der Wolf länger präsent ist und in denen bereits seit längerem Herdenschutz betrieben wird, gehen die Risszahlen nachweislich zurück. Der generelle Abschuss von Wölfen verringert die Zahl an Nutztierrissen dagegen nur, wenn die Art wieder ausgerottet wird. Nach wie vor sind weniger als zwei Prozent der Nahrungstiere der heimischen Wölfe Nutztiere.

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