Mittelstraße sauber und 500 Euro im Säckl

Es war schon ein besonders Flair auf der Mittelstraße am vergangenen Freitag beim Großreinemachen auf Sehndes „Central Avenue“. Erste Regenschirme hingen vorm Nordisch Nett und neben Timme sowie an der Volksbank in den Büschen. Doch sie wären dieses Jahr nicht erforderlich gewesen, denn auch Petrus meinte es gut mit den Helfern der Aktion. Er hatte für strahlenden Sonnenschein gesorgt. Und bereits um 10 Uhr strahlten die Ziegelsteine der Fahrbahn in dezentem Rot wie lange nicht.

Unter fachkundiger Anleitung von Britta Elpel wurden die Regenschirme aufgehängt – Foto: JPH

Alles war eher ruhig und gelassen, denn die Hektik der Jahre zuvor war vollkommen verschwunden. Der Bauhof hatte seine Arbeit bereits erledigt, als die Geschäftsleute und die Mini-Dekorateure der Kita aus Wehmingen ihre Arbeit aufnahmen. Am Marktplatz lagen die Würstchen auf dem Grill vom Rewe-Markt von Sascha Ulla und warteten auf die Hungrigen. Ulla war mit seinen Leuten erstmals dabei und hatte gleich eine besondere Idee: Er spendete die Würstchen und erbat im Gegenzug von den „Kunden“ eine Spende für die Jugendfeuerwehr Sehnde.

Leider gab es während der gesamten Zeit einen Wermutstropfen: Mehrere Kraftfahrer ignorierten die Absperrungen der Straße, rückten sie sogar beiseite oder Mofa-Fahrer umkurvten sie einfach. So wurden nicht nur die Kinder gefährdet, sondern auch die gelassene Atmosphäre erlitt einen Dämpfer. Unverständlich, eine Baustellenabsperrung einfach nicht zu beachten, denn auf die Idee käme auf der Autobahn auch niemand.

Die Wette von Sascha Ullah und Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke (vo. v. li.) brachte zur Freude von Klaus Hoffmann, Werner Kracke und Marc Wölbitsch (hi.v.re.) Geld für die Sehnder Kinder – Foto: JPH

Parallel zur Arbeit in der Mittelstraße waren auch alle Klassen der Astrid-Lindgren-Schule um ihren Schulbereich aktiv und beseitigten auch dort die Zivilisationsrückstände. Zwei Klassen wollten dann noch in die Mittelstraße kommen, um dort ein Würstchen zu essen.

Gegen 10 Uhr erhöhte sich dann die Spannung vor der Volksbank. Hier warteten Tanja Emeling und Elke Weiß auf die 23 Kinder der Kita Wehmingen unter Führung ihrer Kita-Leiterin Britta Elpel und ihrer vier Mitarbeiterinnen, die sich zum Schmücken des Platzes mit Regenschirmen angekündigt hatten. Die trafen dann auch etwas später ein und dann ging es mit Leiter und Enthusiasmus an die Aufgabe, die Schirme in den Bäumen anzubringen. Als Belohnung gab es danach vom Sehnder Volksbank-Chef Oliver Falk und seinen Mitarbeiterinnen als Belohnung einige Gimmicks, Seifenblasenröhrchen, Reflexionsarmbänder und Flugdrachen. Nachdem sich der Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke von der professionellen Arbeit der Kleinen überzeugt hatte, ging es für sie mit dem Bus wieder zurück in den Süden.

Die Flohmarktcrew vorm Solitär mit Stadtmanagerin Ines Raulf (re.) war von deren Idee begeistert – Foto: JPH

Um 13 Uhr kam es abschließend zur Einlösung der „Marktplatz-Wette“ – eine neue Sehnder Errungenschaft, die Rewe-Chef Ullah gegen den Bürgermeister der Stadt ausgerufen hatte. Der Einsatz von 500 Euro wurde dann fällig, wenn der Rat der Stadt und die Ortsräte gemeinsam mit mindestens 11 Vertretern am Mittelstraßenputz teilgenommen haben. Sorgfältig prüften die beiden Wetter die Teilnehmerliste – und schnell stand dann fest: Gewinner ist der Bürgermeister! Und mit ihm die Kinder und Jugendlichen aus Sehnde, denn die daraufhin fällige Wettsumme geht zu gleichen Teilen  in ein Projekt der Astrid-Lindgren-Schule für den Schulhof und in ein Kulturprojekt im Rahmen des Ferienpasses. Dass der Rat der Spendenannahme zustimmen muss, ist dabei eher eine Marginalie.

Immer wieder missachteten Fahrzeuge die Sperren – Foto: JPH

Während die „Putzkräfte“ ihre Arbeit einstellten und Ulla den Würstchenstand abbaute, wurde noch schnell die Spendendose für die Jugendfeuerwehr gezählt: 192,18 Euro befanden sich darin, so Chefzählerin Lena Ascher von der Feuerwehr Sehnde. Danach öffnete der Flohmarkt in der Mittelstraße mit zwölf Ständen. Diese Aktion ist eine sehr schöne und erfolgreiche Neuerung des „Putztages“, die allgemein gut angenommen wurde und auf viel Zustimmung stieß. „Wir wollten es einmal versuchen und haben damit offensichtlich eine gute Idee gehabt“, sagte Stadtmanagerin Ines Raulf, die die Aktion initiiert hatte. „Das werden wir sicher beim nächsten Mal fortsetzen.“ Zwar trübte sich das Wetter am Nachmittag etwas ein, doch die Stimmung blieb über den ganzen Tag ausgesprochen positiv und das Programm bereitete den Besuchern viel Spaß.

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